Regionen, die für eine Zugehörigkeit zu einem B-Klimat nicht ausreichend trocken sind, werden je nach Temperatur einem A-, C-, D- oder E-Klimat zugeordnet. A-Klimate (Regenwald, Savanne oder Monsun) sind ganzjährig warm oder heiß mit Temperaturmonatsmitteln, welche durchgehend über 18°C liegen. Für die Unterscheidung in die Klimazonen „Tropisches Regenwaldklima“ (Af), „Monsunklima“ (Am), „Savannenklima mit Wintertrockenzeit“ (Aw) und „Savannenklima mit Sommertrockenzeit“ (As) sind dann monatliche und jährliche Niederschlagsmengen maßgeblich.
Af TROPISCHES REGENWALDKLIMA | alle Monatsniederschlagsmengen > 60mm |
Am MONSUNKLIMA | Niederschlagsmenge im trockensten Monat < 60mm aber > 100mm – (Jahresniederschlagsmenge [mm] / 25) |
Aw SAVANNENKLIMA mit Wintertrockenzeit | Niederschlagsmenge im trockensten Monat < 60mm und < 100mm – (Jahresniederschlagsmenge [mm] / 25) |
As SAVANNENKLIMA mit Sommertrockenzeit | Niederschlagsmenge im trockensten Monat < 60mm |
Im Gegensatz zum „Tropischen Regenwaldklima“ ist sowohl das „Monsunklima“ als auch das „Savannenklima mit Wintertrockenzeit“ zumindest mit einem Monat ausgestattet, in welchem weniger als 60mm Niederschlag fällt, wobei die Trockenzeit in beiden Klimazonen dann auftritt, wenn die Sonnenbahn ein Stück weit abseits des Zenits („im Winter“) über den Himmel läuft. Während aber beim „Monsunklima“ davon ausgegangen wird, dass sich die Trockenzeit aufgrund der extremen Jahresniederschlagsmengen nur wenig effizient auswirkt und die üppige tropische Vegetation erhalten bleibt, gibt sie sich beim „Savannenklima“ doch deutlicher zu erkennen. So wird auch jedes A-Klimat mit Trockenzeit, dessen Jahresniederschlagsmenge einen Wert von 2500mm überschreitet, automatisch dem „Monsunklima“ zugeordnet. Für eine detailliertere Klassifikation wird das Tropische Regenklima ohne kalte Jahreszeit noch in 2 Untertypen aufgegliedert: liegt die Monatsmitteltemperatur des wärmsten Monats über 22°C so erhalten die Klimate die Bezeichnungen Afa, Ama, Awa bzw. Asa, sind hingegen alle Monate weniger heiß als 22°C, so bezeichnet man die Klimate entsprechend als Afb, Amb, Awb bzw. Asb.
Die Tropischen Regenklimate ohne kalte Jahreszeit findet man in 5 der 7 Erdteile vor (alle außer Antarktika und Europa). Sie erstrecken sich in Nord-/Südamerika von Süd-Florida über die Karibik, Süd-Mexiko und Mittelamerika bis nach Kolumbien, Venezuela und Ecuador, nehmen große Teile Perus, Boliviens und vor allem Brasiliens ein (speziell das Amazonastiefland) und reichen bis in die Nordhälfte Paraguays. In Afrika umfassen die Tropischen Regenklimate weitläufig die gesamte Region etwa zwischen 8° und 14° geografisch Nord sowie 8° und 12° geografisch Süd, allerdings ohne das trockene „Horn von Afrika“. Dafür sind aber einige weiter südlich gelegene Gebiete Ostafrikas wie zum Beispiel Mosambik und große Teile Madagaskars den A-Klimaten noch zuzurechnen. Und in Asien/Ozeanien reichen sie von der Südosthälfte Indiens über Südostasien, Indonesien und Philippinen bis in den Norden Australiens und umfassen auch noch die nahezu gesamte Pazifische Inselwelt nördlich und östlich von Australien (die „Südsee“).
Niederschläge fallen in den Zentralbereichen der Tropischen Regenklimate entweder ganzjährig gleichmäßig oder mit zwei Maxima ohne echte Trockenzeit dazwischen (doppelte Regenzeit). Diese sind im wesentlichen an die Lage der Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ) gekoppelt, einer ausgeprägten ganzjährig vorhandenen Tiefdruckrinne mit aufsteigenden Luftbewegungen in der Mitte der Hadley-Zirkulation. Über den gleichmäßig temperierten tropischen Ozeanen verändert die ITCZ ihre Position über das Jahr kaum. Über den kontinentalen Landmassen aber, wo die Luft bei hohem Sonnenstand überhitzt und tiefen Luftdruck erzeugt, verlagert sie sich und nimmt meist etwa 4 bis 6 Wochen nach der Sonnenwende ihre nördlichste bzw. südlichste Position ein. Diese reicht während des Südsommers im Landesinneren Südamerikas, in der Osthälfte Afrikas sowie in Australien immerhin bis etwa 15-20°S, in den Sommermonaten der Nordhalbkugel werden in Afrika 20° geografische Breite erreicht, in Indien sogar 30°N. Dies führt aber dann dazu, dass sich die intensive Niederschlagszone mit der Wanderung der ITCZ ebenfalls verlagert und in den Randbereichen der Tropischen Regenklimate daher nur noch eine einfache Regenzeit (bei hohem Sonnenstand) auftritt mit einer mehr oder weniger effizienten Trockenzeit („im Winter“) dazwischen (Savanne oder Monsunklima). Mit dieser Beschreibung kann nun aber nicht erklärt werden, wie die Klimazone „Savanne mit Sommertrockenzeit“ (As) zustande kommt, also ein Tropisches Regenklimat, in welchem es zwar über das Jahr hohe Niederschlagsmengen gibt, welches aber ausgerechnet zur Zeit des Sonnenhöchststandes trocken ist. Die Erklärung liefern die „Äquatorialen Westwinde“, welche an der äquatorwärtigen Seite einer vom Äquator weit abgedrifteten (also sommerlichen) ITCZ wehen. Diese Winde sind zwar grundsätzlich ebenfalls feucht, in den seltenen Situationen, wo sie aber auf ein markantes Gebirge treffen, können sie im trockenen Lee diese ungewohnte Klimazone erzeugen.
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Andreas Pfoser, 6. August 2015